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Home/Newscenter/Auch unter Ty Harrelson: Ulmer Campusleben mit internationalem Flair

NewsAuch unter Ty Harrelson: Ulmer Campusleben mit internationalem Flair

19. September 2024
Mit Anton Gavel hat der Meistertrainer von 2023 ratiopharm ulm verlassen, doch die Schwaben holten mit Ty Harrelson den Trainer eines letztjährigen Überraschungsteams. Mit einem der talentiertesten Guards seines Jahrgangs und dem nächsten Brasilianer beschreitet Ulm seinen Weg mit internationalem Flair am Orange Campus weiter.

Mit Anton Gavel hat der Meistertrainer von 2023 ratiopharm ulm verlassen, doch die Schwaben holten mit Ty Harrelson den Trainer eines letztjährigen Überraschungsteams. Mit einem der talentiertesten Guards seines Jahrgangs und dem nächsten Brasilianer beschreitet Ulm seinen Weg mit internationalem Flair am Orange Campus weiter.

Saisonziel: Seit der Saison 2018/19 hat es ratiopharm ulm ununterbrochen in die Playoffs geschafft, nach Bayern und Berlin der drittlängste Lauf aller Clubs. Auch wenn sich die Ulmer bei Saisonzielen immer bedeckt halten, dürfte der Meister von 2023 an diesen Run anknüpfen wollen. Mehr noch: Die Ulmer sind eigentlich immer ein Kandidat für den Heimvorteil in der ersten Playoff-Runde. 

Der Trainer: In die Playoffs schaffte es der neue Ulmer Trainer Ty Harrelson in der vergangenen Saison auch mit RASTA Vechta, damit zeichnete der US-Amerikaner als Aufsteiger für eine Cinderella-Story verantwortlich. Überhaupt ist es beeindruckend, wie schnell Harrelson an der Seitenlinie Fuß fasst: Nach einem Jahr in der Regionalliga als Trainer wechselte er 2022 nach Vechta und führte das Team direkt im ersten Jahr in die erste Liga. Als Spieler war Harrelson auch in Deutschland aktiv und verriet im Interview mit trendyone.de: „Nach meiner ersten Saison in Bayreuth 2007 hätte ich die Möglichkeit gehabt nach Ulm zu wechseln, habe mich damals aber entschlossen zu bleiben.“ 17 Jahre später geht er also als Trainer in Ulm an die Arbeit.

Spielweise: In Vechta hatte Harrelson mit Tommy Kuhse einen MVP-Kandidaten am Start, der die Offensive schulterte – einen solch herausstechenden Guard scheint der Trainer in Ulm nicht wirklich zu haben. Doch schon bei RASTA ließ Harrelson mit viel Ballbewegung operieren, daraus resultierte die zweitbeste Dreierquote der Liga. Im Interview mit dem SWR sagt der Trainer: „Im Angriff gebe ich den Spielern Freiheiten und grünes Licht, offene Würfe auch zu nehmen. [...] Wer frei steht, soll werfen. In den letzten Jahren haben viele Spieler bei mir ihre Trefferquoten erhöht. Ich will die Spieler nicht einschränken. Ich will sie aufbauen.“

Thomas Klepeisz wird bereits seine fünfte Saison in Ulm absolvieren. (Foto: Harry Langer)

Der Anführer: Tommy Klepeisz geht bereits in seine fünfte Saison in Ulm, der österreichische Nationalspieler avanciert mit seinem Charisma nach dem Karriereende von Per Günther so langsam zum nächsten Ulmer Gesicht. Auf dem Parkett bringt Klepeisz vor allem Gefahr aus der Distanz ein. Mit Ben Saraf und Nelson Weidemann haben die Ulmer zwei Combo-Guards für die Eins, weswegen Klepeisz auch öfter in die Spielmacherrolle schlüpfen könnte.

Die große Personalie: Mit der Erfahrung von 151 NBA-Spielen ist Isaiah Roby nach Ulm gewechselt. Wir sprechen hier aber nicht über einen ehemaligen NBA-Akteur im Spätherbst seiner Karriere, sondern über einen 26-Jährigen, der in der Saison 2021/22 immerhin 10,1 Punkte in der besten Liga der Welt erzielt hat. Nach seiner Zeit bei den Oklahoma City Thunder erlebte die Karriere Robys aber einen kleinen Knick, nun will er fernab von NBA und G-League in Europa wieder mehr Verantwortung schultern. Roby bringt Athletik und ein gutes Händchen von Downtown mit, der Power Forward dürfte auch der wichtigste Zugang sein. 

Highlight-Maschine: Es gibt in unserer Liga vielleicht keinen Spieler, bei dem man im Fastbreak länger den Atem anhält als bei Nationalspieler Karim Jallow: mit so viel Dampf fliegt der Flügelspieler im Schnellangriff über das Parkett.

Der nächste Schritt: Erst 17 Jahre ist Noa Essengue jung, doch der französische Power Forward dürfte in seinem zweiten Jahr in Ulm den nächsten Schritt machen – und nun fest in der BBL-Rotation stehen. Essengue bewies bei der diesjährigen U18-EM mit durchschnittlich 17,6 Punkten, 7,6 Rebounds, 2,4 Assists, 1,4 Steals und 0,9 Blocks, dass er inmitten einer starken französischen Generation einer der talentiertesten Spieler ist.

Das nächste Top-Talent in Ulm: Point Guard Ben Saraf. (Foto: Harry Langer)

Jung und talentiert: Mit Ben Saraf ist der diesjährige MVP der U18-Europameisterschaft nach Ulm gewechselt, bei jener EM legte der israelische Guard eine videospielanmutende Stat-Line von 28,1 Punkten, 5,3 Assists, 5,0 Rebounds und 4,0 Steals auf. Saraf ist das nächste Paradebeispiel für den Ulmer Weg, immer wieder hochtalentierte europäische Nachwuchsakteure an den Orange Campus zu locken. Auch Juan Nunez kam 2022 als amtierender MVP einer Nachwuchs-EM nach Ulm, neben dem bereits erwähnten Noa Essengue sind Pacome Dadiet, Killian Hayes oder Fedor Zugic weitere Beispiele. 

Zahlen, bitte: 2006 … Gleich zwei Spieler aus diesem Jahrgang stehen bei Ulm unter Vertrag: der 18-jährige Ben Saraf und der 17-jährige Noa Essengue. 

Was neu ist: … der Center. Was nicht neu ist? Dass die Ulmer hierbei wieder einen Brasilianer verpflichtet haben. Marcio Santos ist nach Georginho de Paula, Yago dos Santos, Bruno Caboclo und Cristiano Felicio der bereits fünfte Brasilianer, der für Ulm auflaufen wird. Felicio war 2021 der Türöffner für südamerikanisches Flair im Schwabenland, „es hat sich dann herumgesprochen, dass Ulm ein guter Ausgangspunkt für eine Karriere in Europa sein kann“, sagte Sportdirektor Thorsten Leibenath bei basketball-world.news. Santos wird erstmals außerhalb seiner Heimat aktiv sein. Anders als sein Vorgänger ist der Center mit 21 Jahren aber noch sehr jung.

Nelson Weidemann möchte in Ulm wieder häufiger auf dem Parkett stehen. (Foto: Harry Langer)

Under Pressure: Nachdem Nelson Weidemann beim EuroLeague-Club aus München nur selten die Rotation geknackt hatte, ist der Combo-Guard nun zu einem EuroCup-Team gewechselt. Das ist immer noch gehobenes Niveau, aber Weidemann erhofft sich nun sicherlich eine wieder größere Rolle – die er auch erhalten sollte, da auf der Eins mit Ben Saraf ein 18-Jähriger parat steht. Weidemann wird zeigen müssen, dass er als Spielmacher mehr Verantwortung übernehmen kann.

Alte Bekannte: Philipp Herkenhoff, Karim Jallow und Tommy Klepeisz hatten zwar noch ein Jahr Vertrag, ein solches deutsches Trio aber weiter an sich zu binden, kann sich sehen lassen. Mit Nico Bretzel und Justinain Jessup – einer starken Nachverpflichtung der vergangenen Saison – konnten die Ulmer im Sommer mit zwei Spielern verlängern. Ebenfalls erwähnenswert: Zwar hat sich auf dem Cheftrainerstuhl etwas getan, doch der Assistant Coach bleibt: Tyron McCoy wird auch Ty Harrelson tatkräftig unterstützen.

Vermisstenanzeige: Mit Juan Nunez (FC Barcelona) und Pacome Dadiet (New York Knicks) verließen zwei hochtalentierte Jungspunde Ulm, beide wurden in der diesjährigen NBA-Draft gezogen worden.

Sonstiges: Die Ulmer haben also wieder einen Spieler in die NBA gebracht, kollektiv wird sich das Team unter der Saison auf die NBA-Landkarte spielen – mit einem Testspiel bei den Portland Trail Blazers am 16. Oktober.