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NewsDas neue Hamburger Modell: Deutscher, schneller – besser?

12. September 2024
Die Veolia Towers Hamburg bieten die stärkste deutsche Rotation ihrer Vereinsgeschichte auf und haben damit gute Chancen, in die Playoffs zurückzukehren.

Die Veolia Towers Hamburg bieten die stärkste deutsche Rotation ihrer Vereinsgeschichte auf und haben damit gute Chancen, in die Playoffs zurückzukehren.

Saisonziel: Um eine offizielle Ansage drücken sich die Towers. Sportchef Marvin Willoughby sagt: „Wir müssen uns vor niemandem verstecken.“ Zugleich hält der Vereinsgründer weiter am Credo fest, sein Club wolle sich in der easyCredit BBL etablieren. Cheftrainer Benka Barloschky ist prozessorientiert, gibt keine Resultate vor. Logischerweise sind die Hamburger aber aufs Erreichen der Play-ins und darüber der Playoffs aus.

Spielweise: Die Towers haben sich schneller aufgestellt als in der Vorsaison. Einen individuellen Creator gibt es auf den ersten Blick nicht, Spielmacher Jaizec Lottie soll die Offensive ins Laufen bringen, da die Verteidigung ohnehin der Fokus von Barloschky ist, sind viele Fastbreaks zu erwarten. Die Athleten dafür hat der EuroCup-Teilnehmer, an Schützen mangelt es hingegen. Eine entscheidende defensive Änderung geht mit den Verpflichtungen von Kur Kuath und Benedikt Turudic als Center einher. Sie ermöglichen es Hamburg, vielseitiger und flinker zu verteidigen. In der Vorbereitung wurde immer mal wieder eine Ganzfeldpresse ausprobiert.

Osaro Jürgen Rich trägt wieder das Hamburger Trikot. (Foto: Dennis Fischer)

Was neu ist: Das Trikot. Endlich mal mutig, hat sich gelohnt. Geht deutlich über die blassen, unauffälligen Schwarz-Weiß-Kreationen der Vorjahre hinaus. Außerdem: Eine richtig gute und erfahrene einheimische Rotation. Neben dem schon erwähnten Turudic, holten die Towers allen voran die Nationalspieler Jan Niklas Wimberg und Kenneth Ogbe an Elbe und Alster, und Osaro Jürgen Rich dorthin zurück. Zudem wurden fünf Spieler mit Verträgen über mindestens zwei Jahre ausgestattet, auch das ein Novum.

Zahlen, bitte: Neun – so viele Jahre ist Barloschky (voraussichtlich) am Saisonende am Stück bei den Norddeutschen beschäftigt. Zunächst als Co-Trainer, seit Januar 2023 in leitender Funktion. 

Die große Personalie: An sich Wimberg. Der Doublesieger wurde als Starpersonalie vom FC Bayern München geholt und unterschrieb direkt für zwei Jahre. Allerdings verletzte sich der Forward in der Vorbereitung schwer am Bein. Die Prognosen rangieren zwischen einer Ausfallzeit von sechs Wochen bis sechs Monaten. Daher nehmen wir es wörtlich mit der großen Personalie und sprechen über den 2,08 Meter großen Kur Kuath – den einzigen Südsudanesen in der ersten Liga. Der sprunggewaltige Big Man kommt als Finals-MVP aus der zweiten spanischen Liga und hat den Anspruch, bester Shotblocker der Liga zu werden.

Wichtigster Zugang: Über Wimberg und Kuath wurde bereits geschrieben. Jaizec Lottie kann das Spiel gekonnt lenken und wies als lettischer Meister nach, ein „winning player“ zu sein. Der US-Amerikaner kann gleichermaßen scoren und vorbereiten.

Leif Möller zeigte in der letzten Saison ansprechende Leistungen und wurde mit einer größeren Rolle belohnt. (Foto: Justus Stegemann)

Alte Bekannte: Alt bekannt im Sinn vom übrig geblieben sind nur Brae Ivey und Leif Möller. Dafür ist Rich nach zwei Jahren zu seinem Heimatclub zurückgekehrt. Der Guard bringt das charmanteste Charisma und unermüdlichen Einsatz.

Der Trainer: Barloschky hat nachgewiesen, dass er auf BBL-Niveau eine Mannschaft entwickeln kann. Und darum geht es dem 36-Jährigen auch. Er spricht permanent vom „Prozess“, von „Details“. Die Spieler mögen den gebürtigen Bremer für seine empathische Art, respektieren seinen Fleiß.

Der Anführer: Turudic ist zwar erst 27 Jahre alt, kennt die Liga aber bestens. Der Deutsch-Kroate schwang sich auch als Zugang direkt zum verbalen Anführer auf.

Highlight-Maschine: Kuath vorne wie hinten – ob beim Monsterblock oder beim Alley-Oop-Dunk.

Under Pressure: Eigentlich niemand. Möller muss hinter Lottie aber zeigen, dass er das Niveau zum BBL-Backup bereits mit sich bringt. Normalerweise hat er das drauf, muss aber fit bleiben, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall war. Der 21-Jährige hat das Selbstvertrauen für eine größere Rolle.

Der nächste Schritt: Neben Möller trifft das auf Zsombor Maronka zu. Der von Badalona geliehene Ungar gilt als talentiert, zeigte das bislang aber nie langfristig. Bei den Towers glänzte der 22-Jährige in der Vorbereitung aber als mutiger Offensivspieler und vor allem Rebounder. Allein aufgrund der Kaderstatik dürfte er genügend Minuten bekommen. 

Vermisstenanzeige: Wie könnte man Jonas Wohlfarth-Bottermann nicht vermissen? Zumindest bleibt er der Liga bei den MHP RIESEN Ludwigsburg erhalten. Aljami Durham dagegen zaubert künftig in Spanien. 

Offene Fragen: Wimberg wurde zunächst für drei Monate durch Patrick Heckmann ersetzt. Da noch unklar ist, wie lange die Ausfallzeit tatsächlich beträgt, könnte es gut sein, dass der Kurzzeitvertrag verlängert wird.

Sonstiges: Die Towers spielen erneut im EuroCup; der Etat stieg von 5,5 auf 6,3 Millionen Euro; am 20. April 2025 wird wieder in der 12.000 Zuschauer fassenden Barclays Arena gespielt, wieder gegen den FC Bayern München.