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Kochs NachschlagDie Kräfteverhältnisse zum Start der 59. BBL-Saison: Bayern wegen deutscher Rotation der klare Titelfavorit

20. September 2024
Neun Teams der easyCredit-BBL haben im Pokal bereits eine Visitenkarte abgegeben, die acht Playoff-Teilnehmer der Vorsaison haben aber bislang noch kein Pflichtspiel absolviert. Dafür haben sie in diversen Vorbereitungspartien daran gearbeitet, eine Identität und einen Rhythmus aufzubauen. Aber ich weiß, dass bei diesen Begegnungen nicht die Ergebnisse im Vordergrund stehen, so dass man vorsichtig sein sollte, die Resultate als Grundlage für eine Prognose zu nutzen. Entsprechend beziehe ich mich bei den jetzt folgenden Einschätzungen auch in erster Linie auf die Qualität der Kader.

Neun Teams der easyCredit-BBL haben im Pokal bereits eine Visitenkarte abgegeben, die acht Playoff-Teilnehmer der Vorsaison haben aber bislang noch kein Pflichtspiel absolviert. Dafür haben sie in diversen Vorbereitungspartien daran gearbeitet, eine Identität und einen Rhythmus aufzubauen. Aber ich weiß, dass bei diesen Begegnungen nicht die Ergebnisse im Vordergrund stehen, so dass man vorsichtig sein sollte, die Resultate als Grundlage für eine Prognose zu nutzen. Entsprechend beziehe ich mich bei den jetzt folgenden Einschätzungen auch in erster Linie auf die Qualität der Kader.

Bärenstarker Titelverteidiger und geschwächter Herausforderer

Der Markt an ausländischen Basketballspielern ist unendlich groß. Entsprechend kann sich jeder Verein ein gutschmeckendes Stück von der Torte abschneiden. Natürlich gilt auch hier der Grundsatz, dass Klubs, die über das nötige Kleingeld verfügen, sich auch die Sahnehäubchen leisten können. Bei den einheimischen Spielern ist die Auswahl deutlich kleiner, und Topqualität ist offensichtlich nur von einem BBL-Team zu finanzieren. Mit fünf Olympiateilnehmern, dem international gefragten Kevin Yebo, Routinier Elias Harris und Ausnahmetalent Ivan Kharchenkov verfügt der FC Bayern München über eine deutsche Basis, die ihn klar vom Rest der Liga abhebt. Johannes Voigtmann (Mailand) und Oscar da Silva (Barcelona) kamen von finanzkräftigen ausländischen Euroleague-Konkurrenten. Solche Deals können im Moment nur die Münchner realisieren. Mit Weltmeister-Coach Gordon Herbert und den besten Ausländern ist der Titelverteidiger klarer Favorit auf den Gewinn der Deutschen Meisterschaft.

Der große Rivale ALBA BERLIN hat zum zweiten Mal in Folge an Klasse eingebüßt. Mit Johannes Thiemann verließ der beste deutsche Spieler den Verein nach Japan. In Berlin muss man darauf hoffen, dass Trevion Williams die Point-Forward-Rolle ausfüllt wie Luke Sikma in seinen besten Tagen und außerdem die Verletzungsmisere der Vorsaison in eine Gesundheitswelle umschlägt. Letzteres scheint aber angesichts der Vielzahl der angeschlagenen Spieler in der Vorbereitung eher utopisch. Aktuell sind die Berliner für mich weit davon entfernt, in einem Atemzug mit den Bayern genannt zu werden.

Ulm ist spannend, und Braunschweig könnte einen Sprung schaffen

Ich fahre fort, indem ich die Teams nach ihren Platzierungen in der Vorsaison einschätze. Die NINERS Chemnitz werden wieder die Playoffs erreichen, wobei das Halbfinale erneut realistisch ist. Bei den FIT/ONE BASKETS WÜRZBURG wird viel davon abhängen, wie die Guards harmonieren. ratiopharm ulm ist mit Isaiah Roby und den beiden Megatalenten Ben Saraf und Noa Essengue die spannendste Mannschaft der Liga. RASTA Vechta hat Potenzial verloren und arbeitet mit dem realistischen Ziel Klassenerhalt. Die Telekom Baskets Bonn sehen auf dem Papier schwächer aus als in der Vorsaison. Die Playoffs sind aber trotzdem möglich. Die MHP RIESEN Ludwigsburg sollten die Postseason mit klassischen John-Patrick-Basketball erreichen. Trotz der Verletzung von Niklas Wimberg sehe ich die Veolia Towers Hamburg wieder als Play-In-Kandidaten. Bei den EWE Baskets Oldenburg müssen es nach der verletzungsgeplagten letzten Saison auf jeden Fall die Playoffs werden. Für die Bamberg Baskets könnte es trotz des Königstransfers von Anton Gavel auf der Trainerposition wieder nur ein Platz im Niemandsland der Tabelle werden. Den Basketball Löwen Braunschweig traue ich auch ohne die Tischler-Zwillinge eine Steigerung und die Play-Ins zu. Der SYNTAINICS MBC sollte nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Wenn alles super läuft, können die Weißenfelser sogar an die Play-In-Tür klopfen. Die BG Göttingen und die Rostock Seawolves müssen sich nach unten absichern. Gleiches gilt für die MLP Academics Heidelberg, denen ich aber insgesamt etwas mehr zutraue. Für den Ligarückkehrer Frankfurt Skyliners kann es nur um den Ligaverbleib gehen.

Kochs Nachschlag

Der MVP-Award in unserer Liga ist ein Ticket für höherdotierte Verträge. So verließen die letzten drei Gewinner der wichtigsten individuellen Auszeichnung umgehend die Liga. Parker Jackson-Cartwright, TJ Shorts und Otis Livingston II sagten der Bundesliga “Auf Wiedersehen”. Wer könnte 2024/25 als wertvollster Spieler dekoriert werden? Da keiner der letzten drei Gewinner größer als 1,80 Meter war, stellt sich die Frage, ob erneut ein kleiner Guard das Rennen macht. Carsen Edwards (1,80 Meter) war in der letzten Saison Playoff-MVP, und die Bonner, die zwei der letzten drei Award-Gewinner stellten, haben mit Darius McGhee einen 1,75 Meter großen Spielmacher in ihren Reihen. Beide sollte man in diesem Kontext im Auge behalten.

In seiner ersten Kolumne zum Start der 59. BBL-Saison schaut Stefan Koch auf Hometown Heroes und Heimkehrer und den Wiedererkennungswert der Liga: klick!

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei Dyn, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere, Sportdigital, DAZN und MagentaSport tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag".