Status quo: Wenn es um Teams geht, die zwar nicht direkt in Abstiegsnot sind, aber schon öfter nach unten als nach oben blicken, gehören die Basketball Löwen Braunschweig als Zwölfter und die MLP Academics Heidelberg als Vierzehnter dazu. Aber beide Klubs glänzten zuletzt mit Statement-Siegen in Derbys gegen derzeitige Playoff-Teams: Braunschweig gewann trotz der Verletzung von Robin Amaize in Göttingen, Heidelberg schlug mit ungewohnter Offensivpower und dank eines gut aufgelegten Robert Lowery in der Crunchtime Crailsheim 100:91.
Und nicht nur das: Beide Mannschaften wirken auch insgesamt gefestigter als die Konkurrenz in der unteren Tabellenhälfte. Die Löwen haben gegen die Mannschaften auf den zweistelligen Tabellenplätzen eine Bilanz von sechs Siegen und einer Niederlage, Heidelberg hat hinter Braunschweig (-7) mit -28 die zweitbeste Korbdifferenz in dieser Tabellengegend. Eines der beiden Teams wird nach dieser Partie noch weniger Grund haben, allzu oft nach unten schauen zu müssen.

Die besondere Brisanz: Und beim Blick nach oben? Dort zeigt sich vor dem letzten Spieltag der Hinrunde ein enges Teilnehmerfeld wie lange nicht mehr. So trennen Bonn und München als Spitzenduo und den Neunten Hamburg nur zwei Niederlagen. Und auch dahinter, wie Braunschweig und Heidelberg nur allzu gut wissen, geht es eng her.
Duell im Fokus: Wie generell am 17. Spieltag gibt es in dieser Partie ein interessantes Duell auf der Fünf, denn mit Owen Klassen und Brekkott Chapman stehen sich da zwei sehr unterschiedliche Spielertypen gegenüber. Chapman ist ein wendiger Power Forward, der sehr stark am Ball und mit dem Gesicht zum Korb ist, den Dreier im Repertoire hat und sich selber sogar als Small Forward sieht. Klassen dagegen ist ein kantiger Zonen-Arbeiter, der hart abrollt, den Dreck wegräumt und als Gegenspieler weh tut. Was beide gemeinsamen haben: Als Bundesliga-Rückkehrer (Klassen lief bereits für Hagen, Würzburg und Ludwigsburg auf, Chapman spielte die vergangenen beiden Jahre in Würzburg) sind sie ohne Zweifel Leistungsträger ihrer Teams.
Zahlen, bitte: Braunschweig verteilt die zweitmeisten Assists der Liga (21,6 APG), Heidelberg (13,2 APG) die wenigsten.
Die ewige Bilanz: Beide Teams stehen sich das erste Mal in der deutschen Beletage gegenüber.
Im Blick des Bundestrainers steht in erster Linie Braunschweigs David Krämer. Seit den Länderspielauftritten Ende November 2021 tritt der Flügelspieler mit noch mehr Selbstvertrauen auf. Das verdeutlichen auch seine 16,2 Punkte pro Spiel und seine Dreierquote von 48,8 Prozent seit den ersten beiden WM-Qualifikationsspielen verdeutlichen.
Alte Bekannte: Max Ugrai und David Krämer waren in der Saison 2018/19 Teamkollegen in Ulm.
Am Rande der Bande: Nach dem verletzungsbedingten Saisonende von Robin Amaize haben die Löwen unter der Woche nachgebessert: Der lettische Nationalspieler Arturs Zagars wechselt auf Leihbasis vom spanischen Erstligisten Badalona bis zum Saisonende nach Braunschweig. Mit Zagars haben die Niedersachsen nun fünf ausländische Profis im Kader.
Heidelberg stehen hingegen zwei Spieler nicht zur Verfügung: Point Guard Niklas Würzner muss mit einem Bänderriss im Sprunggelenk mindestens zwei bis drei Wochen pausieren, Center Keith Wright hat den Club in Richtung Frankreich verlassen.
Sonstiges: Aufgrund der Beschlüsse der Bundesregierung und der Ministerpräsidenten zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie gibt es im Profisport für Arenen und Stadien je nach Bundesland verschiedene Vorgaben. Die Braunschweiger können aktuell vor bis zu 500 Zuschauern auflaufen.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag ab 17:45 Uhr live bei MAGENTA SPORT übertragen, Jörg Dierkes kommentiert. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.
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