Nach dem überragenden 108:75-Coup des SYNTAINICS MBC gegen ALBA BERLIN im Ligabetrieb geht Weißenfels voller Selbstvertrauen in das Pokal-Viertelfinale vor eigenem Publikum. Einen Blitzstart der Hauptstädter sowie 17 Punkte von Weltmeister Johannes Thiemann später bleibt festzuhalten, dass die „Albatrosse“ nach dem 85:70-Erfolg seit 2013 zum nunmehr insgesamt zwölften Mal in Folge im Pokal-Halbfinale sehen.
Spielverlauf und Wendepunkt: Nach der herben Pleite im Ligabetrieb verschwendeten die „Albatrosse“ keine Zeit, um in der Stadthalle Weißenfels ein Statement zu setzen. Berlin gestattete dem MBC im ersten Viertel nur drei Treffer aus dem Feld (bei 20 Versuchen, darunter auch 0/8 von jenseits der Dreierlinie. Auf der Gegenseite markierte allein das Duo um Gabriele Procida und Sterling Brown (je 5 Punkte) mehr Zähler als die komplette Krunic-Équipe (9:29, 10. Minute). Die Hausherren fanden erst im zweiten Viertel ein defensives Mittel gegen die Berliner Angriffsmaschinerie und konnten dank verbesserter Arbeit beim Offensiv-Rebound genügend Chancen generieren, um den Rückstand zum Gang in die Kabine in den einstelligen Bereich zu drücken (36:45, 20. Minute).
Nach dem Seitenwechsel setzte der MBC seine Aufholjagd weiter fort und kam zwischenzeitlich gar auf fünf Zähler heran (43:48, 23. Minute). ALBA befreite sich jedoch mit einem 12:3-Lauf, wodurch die Hauptstädter dem TOP FOUR einen ganzen Schritt näher kamen. Dennoch blieb es auf den letzten Metern intensiv und umkämpft, was nach einem Unsportlichen Foul von Johnathan Stove an Johannes Thiemann in einer kleinen Rudelbildung kulminierte - diese löste sich zwar schnell wieder auf, der Rhythmus des Spiels war jedoch hin. Im Stile eines elfmaligen Pokalsiegers brachte Berlin die Angelegenheit letztlich souverän ins Ziel, ohne sich dabei mit Ruhm zu bekleckern.

Duell im Fokus: Martin Breunig vs. Johannes Thiemann … oder: Wer ordentlich ackert, hat (leider) früher Feierabend. Die beiden Big Man gaben in Brettnähe alles, was die dicken Oberarme und breiten Schultern hergaben, mussten allerdings aufgrund ihrer jeweils fünf Fouls das Ende der Partie von der Bank aus verfolgen. Breunig kratzte dabei mit neun Punkten und zehn Rebounds nur knapp an einem Double-Double vorbei, Thiemann avancierte mit 17 Zählern zum Topscorer der Begegnung.
Zahlen, bitte: 8 … Versuche mehr als die Gäste (25) brauchten die „Wölfe“ (33), um auf ihre acht Treffer von Downtown zu kommen.
Zwar wusste der MBC durch eine starke Quote von der Freiwurflinie (18/20, 90,0 Prozent) zu überzeugen, die Gäste machten aus einem deutlich höheren Volumen entsprechend viel Zählbares (27/34, 79,4 Prozent).
Rekordverdächtig: Die einsame Pokal-Reise von ALBA BERLIN geht munter weiter. Durch den Erfolg stehen die Spreestädter zum insgesamt 21. Mal unter den letzten Vier, seit 2013 sogar zum zwölften Mal in Serie - beides sind unangefochtene Rekorde in der easyCredit BBL.
Spieler der Partie: Johannes Thiemann ist schwer zu verteidigen. Das musste auch die MBC-Verteidigung einsehen, die den Weltmeister ins Summe 16-mal an die Linie schickte - womit der Nationalspieler seinen persönlichen Karrierebestwert einstellte. Mit 17 Punkten setzte er sich an diesem Pokal-Abend die Krone des Topscorers auf, griff sich vier Rebounds und bewies mit je zwei Assists sowie Steals viel Fingerspitzengefühl.
Die Deutschen: Neben Thiemann wusste bei ALBA vor allem Tim Schneider mit zehn Punkten und neun Boards zu gefallen.
Am Rande der Bande: …saßen 2.700 Zuschauer
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem YouTube-Kanal von Dyn.
Wie geht‘s weiter: Für ALBA BERLIN geht es bereits am Donnerstag, den 14.12.2023, in der Euroleague auswärts bei Roter Stern Belgrad weiter - der Tipoff ist für 19:00 Uhr angesetzt. Der SYNTAINICS MBC reis am Sonntag, den 17.12.2023, zu den MHP RIESEN Ludwigsburg (Spielbeginn: 18:30 Uhr).