Nach 17 Pflichtspielsiegen am Stück erwischt es die NINERS Chemnitz: Im Viertelfinale um den BBL Pokal unterliegt das Team von Trainer Rodrigo Pastore daheim ratiopharm ulm mit 78:87. Der amtierende Deutsche Meister folgt somit den Bamberg Baskets und ALBA BERLIN ins TOP FOUR.
Spielverlauf und Wendepunkt: Mehr Spitzenspiel war zu diesem Zeitpunkt der Saison nicht möglich: Im Viertelfinale des BBL Pokals empfing der Tabellenführer der easyCredit Basketball Bundesliga, die NINERS Chemnitz, den Zweiten, ratiopharm ulm. Die Hausherren gingen mit der Empfehlung von 17 Pflichtspielsiegen am Stück in das Aufeinandertreffen und wollten die historische Bestmarke der Telekom Baskets Bonn aus der Vorsaison einstellen. Dass dies vor 4.711 Zuschauern in der Messe Chemnitz keine einfache Aufgabe werden würde, stellte sich rasch heraus. Ulm, das in der Liga für die letzte Chemnitzer Niederlage gesorgt hatte, war von Beginn an hellwach und lieferte sich mit den NINERS eine Partie auf Augenhöhe. Das größte Problem aus Sicht der Gastgeber: Nur bis zur Halbzeitpause konnten sie das hohe Niveau aufrechterhalten (39:39). In der zweiten Hälfte bestimmte der Meister das Bild und setzte sich kontinuierlich ab. Spätestens, als die Schützlinge von Trainer Anton Gavel per 16:0-Zwischenspurt auf 81:65 davonzogen, machte sich vor vollbesetzten Rängen das Gefühl breit, dass die liebgewonnene Siegesserie ein Ende nehmen würde. Ulm ließ sich nicht mehr aus dem Takt bringen und konterte einen letzten verzweifelten Kraftakt der Gastgeber souverän. Für Chemnitz sind Wettbewerb und Serie beendet, für Ulm geht es im TOP FOUR nun um den Titel.
Duell im Fokus: Werfen wir einen kurzen Blick auf die beiden Duelle, die vor der Partie in den Mittelpunkt gerückt wurden. Da war zum einen das Aufeinandertreffen von Kevin Yebo (Chemnitz) und Trevion Williams, das Yebo in Sachen Punkten (23:10) für sich entschied, derweil Williams mit starken 16 Rebounds die Arbeit unter den Brettern höchst verlässlich erledigte. Mit Spannung erwartet wurde auch das Duell zwischen NINERS-Guard Wesley van Beck und seinem Ulmer Gegenüber Dakota Mathias – 14:9 hieß es hier nach 40 Minuten für van Beck.
Zahlen, bitte: Wer nur auf die nackten Zahlen schaut, dürfte durchaus verblüfft sein. Denn in einer Partie, in der sich Ulm, das auf eine Zehner-Rotation setzte, vor allem in der zweiten Halbzeit seine acht Gegner durchaus souverän vom Leibe hielt, lagen die beiden Mannschaften im Prinzip fast in allen Kategorien gleichauf. 46 gegenüber 50 Prozent aus dem Zweier-Bereich, 48 Prozent von der Dreierlinie beiderseits, 34:38 Rebounds – viel deutete auf ein außerordentlich enges Spiel hin. Ulm kam sogar mit einer sehr durchschnittlichen Quote von der Freiwurflinie davon (52 Prozent).

Spieler der Partie: Es war eine starke Leistung, die Ulms L. J. Figueroa auf das Parkett legte. 19 Punkte und fünf Rebounds sammelte er beim Sieg seiner Mannschaft ein, dabei traf er fünf seiner sechs Versuche von der Dreierlinie.
Die Deutschen: Seine guten Auftritte in dieser Saison setzte bei Chemnitz Kevin Yebo fort, 23 Punkte und sechs Rebounds waren ein sehenswerter Arbeitsnachweis. Bei den Ulmern erzielte Karim Jallow acht Zähler.
Am Rande der Bande: Die NINERS traten ohne Jonas Richter und Kaza Kajami-Keane an.
Wie geht’s weiter: Chemnitz spielt am Mittwoch im FIBA Europe Cup bei CSM Oradeo (Rumänien) und am Samstag in der easyCredit BBL daheim gegen die MLP Academics Heidelberg. Die Ulmer, die Bamberg und Berlin ins TOP FOUR folgten, empfangen am Dienstag im Eurocup Gran Canaria (Spanien) und gastieren am Sonntag, 17. Dezember, beim FC Bayern München.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem Youtube-Kanal von Dyn.