Die besondere Brisanz ist in der Überschrift schon gut zusammengefasst: Mit ratiopharm ulm und den MLP Academics Heidelberg werden sich der Tabellenführer und der Tabellenzweite im Spitzenspiel duellieren, mit einer Bilanz von 4-0 sind die Ulmer das beste Heimteam, die Heidelberger stellen mit einer Bilanz von 4-1 die beste Auswärtsmannschaft.
Status Quo: Zwar haben die Heidelberger im Ligabetrieb drei Siege nacheinander eingefahren und sowohl gegen Hamburg (73:68) als auch gegen Rostock (86:81) in der Crunchtime überzeugt, mit ganz so viel Rückenwind geht das Team von Headcoach Danny Jansson aber nicht in das Spitzenspiel: Denn durch eine 85:100-Auswärtsniederlage beim SYNTAINICS MBC schieden die Academics im Pokal-Viertelfinale aus und verpassten den erstmaligen Einzug ins TOP FOUR. Die Ulmer überzeugten derweil mit einem 95:75-Auswärtserfolg in Bonn; nach dem 109:70-Heimerfolg gegen Göttingen der zweite Blowout-Sieg in Serie. Nimmt man den jüngsten 102:88-Erfolg im EuroCup bei Badalona hinzu, ist der Deutsche Meister von 2023 seit wettbewerbsübergreifend fünf Partien ungeschlagen.
Duell im Fokus: Beide Teams vertrauen ihren Spielaufbau jungen, vermeintlich unerfahrenen Akteuren an – haben sich dafür aber auf unterschiedliche Weise verstärkt: Die Ulmer haben ihren Weg, europäische Nachwuchstalente zu sich zu lotsen, mit dem 18-jährigen Ben Saraf fortgesetzt. Der Spielmacher weist teamintern den besten „Plus-Minus“-Wert auf (+6,1), verteilt die meisten Assists (3,4 APG) und kommt zudem auf 11,8 Zähler, 3,1 Rebounds und 1,0 Steals im Schnitt. Saraf mag in der Beletage debütieren, gab in der vergangenen Saison aber sein Profidebüt in der israelischen Liga. Dazwischen überzeugte Saraf bei der U18-EM: Als Turnier-MVP und Mitglied der besten Fünf des Turniers führe er Israel ins Halbfinale. Bei Heidelberg hat es vor dieser Saison auch ein Spieler ins Halbfinale eines großen Turniers geschafft: DJ Horne erreichte mit dem College-Team von North Carolina State das Final Four des NCAA-Tournaments – das beste Abschneiden der Wolfpack seit 1983 (die NCAA ist ab sofort übrigens auch auf Dyn zu sehen). Dass North Carolina State am großen Tanz teilnehmen durfte, hatten sie auch Horne zu verdanken: Im Endspiel des Conference-Turniers der ACC erzielte der Guard 29 Punkte, Horne wurde daraufhin in die beste Fünf des Conference-Turniers gewählt. Der 24-Jährige mag ein Rookie sein, zeigt aber wie Saraf wenig Anlaufschwierigkeiten in der Beletage. Von den elf Spielern, die in diesem Sommer von der NCAA in die BBL gewechselt sind, ist Horne mit 14,0 Punkten pro Partie hinter Ludwigsburgs Ezra Manjon der zweitbeste Scorer.
Zahlen, bitte: Die Heidelberger bekamen im Pokal Weißenfels' Scharfschützen Spencer Reaves (36 PTS, 9/12 3P) nicht in den Griff, Vorsicht ist auch gegen Ulm geboten: Denn die Schwaben sind noch vor den Weißenfelsern das beste Dreierteam der Liga, 39,4 Prozent der Distanzwürfe versenkt die Harrelson-Truppe. Blickt man auf die Feldwürfe, sind die Heidelberger (48,4 FG%) das zweitbeste, die Ulmer (48,1 FG%) das drittbeste Team der Liga.
Die ewige Bilanz: Die Ulmer haben bislang alle sechs Duelle in der Beletage gegen Heidelberg gewonnen.
Meilensteine: Heidelbergs Paul Zipser fehlen noch zwei Defensiv-Rebounds, um die Marke von 500 in seiner Bundesligakarriere zu erreichen. Bei 19 Zählern knackt er die 1.500er Marke. Bei Ulm ist Karim Jallow drei Steals von der 150er Marke entfernt. Thomas Klepeisz fehlt noch ein Dreier, um in der digitalen Bestenliste seit der Saison 1998/99 Brandon Thomas (501 Dreier, 17. Platz) zu überholen, bei drei Dreiern zieht er mit Robert Garrett (504 Dreier, 16. Platz) gleich. Und bei vier Assists ist Klepeisz mit Heiko Schaffartzik (1.013 Assists, 12. Platz) gleichauf.
Am Rande der Bande: Den Heidelbergern standen zuletzt Bakary Dibba (Knieverletzung) und Marcel Keßen (Erkrankung) nicht zur Verfügung.
Alte Bekannte: Heidelbergs Headcoach Danny Jansson arbeitete von 2014 bis 2020 im Ulmer Nachwuchsprogramm und war für die ProB- und NBBL-Teams verantwortlich. Paul Zipser und Karim Jallow spielten 2015/16 in München zusammen, Nelson Weidemann und Mateo Seric waren 2019/20 Teamkollegen in Bamberg.
Bewegte Bilder: Mit 18 Punkten stellte Ulms Karim Jallow beim Sieg in Bonn einen persönlichen Saisonbestwert auf, zwei Zähler markierte der Flügelspieler per „Pro-Hop“. Pro, was? Paul Gudde erklärt den Move bei „Dyn Skill“:
M/W/D – German Basketball is mad sexy: Hier unser Anschaubefehl für die ZDF-Doku „The Wagner-Brothers“ von Thomas Pletzinger! Ein öffentlich-rechtlicher Sender begleitet zwei deutsche Basketballer über gut zwei Jahre bei uns, in den USA und in Asien mit Kameras und produziert daraus eine gut dreistündige Doku über vier Folgen, die sowohl im linearen Fernsehen als auch in der Mediathek des Senders gezeigt wird und so nah dran und so gut ist, dass schwer vorstellbar ist, dass es keine Auszeichnungen hagelt? Vor einigen Jahren hätten wir alle gesagt, dass so etwas niemals möglich sein wird, aber jetzt ist Deutschland halt Weltmeister und es gibt Moe und Franz Wagner und … German Basketball is mad sexy!
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag ab 18.15 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator ist Johannes Hülstrung. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans