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Home/Newscenter/Die ersten Olympiaeindrücke: Zwei deutsche Siege und ein überragender Durant

Kochs NachschlagDie ersten Olympiaeindrücke: Zwei deutsche Siege und ein überragender Durant

30. Juli 2024
Die ersten Eindrücke der Olympischen Spiele sind großartig. Das Stadion in Lille liefert eine tolle Kulisse, das Niveau ist extrem hoch, und beide deutschen Mannschaften haben ihre Auftaktbegegnungen gewonnen. Basketballherz, was willst Du mehr? Nun, einfach weniger Pannen. Es muss auf die Spieler des Südsudans schon sehr befremdlich gewirkt haben, dass bei ihrem ersten olympischen Auftritt zunächst eine falsche Hymne gespielt wurde. Beim absoluten Knüller am Sonntag zwischen den USA und Serbien gab es Probleme mit der Uhr. Ich kann nicht beurteilen, ob menschliches oder technisches Versagen dafür verantwortlich war. Glücklicherweise konnte man die unnötigen Verzögerungen angesichts der Qualität der Partie verschmerzen.

Die ersten Eindrücke der Olympischen Spiele sind großartig. Das Stadion in Lille liefert eine tolle Kulisse, das Niveau ist extrem hoch, und beide deutschen Mannschaften haben ihre Auftaktbegegnungen gewonnen. Basketballherz, was willst Du mehr? Nun, einfach weniger Pannen. Es muss auf die Spieler des Südsudans schon sehr befremdlich gewirkt haben, dass bei ihrem ersten olympischen Auftritt zunächst eine falsche Hymne gespielt wurde. Beim absoluten Knüller am Sonntag zwischen den USA und Serbien gab es Probleme mit der Uhr. Ich kann nicht beurteilen, ob menschliches oder technisches Versagen dafür verantwortlich war. Glücklicherweise konnte man die unnötigen Verzögerungen angesichts der Qualität der Partie verschmerzen.

Der Auftakt der Weltmeister

Die deutsche Mannschaft zeigte zum Auftakt gegen Japan eine gute, aber noch keine sehr gute Vorstellung. Letztendlich war es ein ungefährdeter Sieg, der auf einer dem frühen Turnierstadium angemessenen Leistung basierte. Für mich war nach dieser Partie alles im grünen Bereich. Die DBB-Auswahl präsentierte sich stark, ohne dass man die Befürchtung eines zu frühen Peaks haben müsste. Es bleibt auf hohem Niveau noch Luft nach oben. Gordon Herberts personelle Konzeption wird immer deutlicher erkennbar. Der Kanadier setzt auf eine Zehn-Mann-Rotation ohne Oscar da Silva und Niels Giffey, bei der die Starter und die zweiten Fünf nur wenig durchmischt werden. Insbesondere auf den großen Positionen setzt er auf feste Gespanne. Johannes Voigtmann und Daniel Theis sind das eine Duo, Johannes Thiemann und Moritz Wagner das andere. Die kleinere Variante mit Franz Wagner als Power Forward stellte der Bundestrainer zum Ende beider Halbzeiten auf das Parkett. Andreas Obst bekam nach seinen Heldentaten bei der WM im letzten Jahr einen ersten Vorgeschmack darauf, wie sehr sich Verteidigungen auf ihn fokussieren werden. Das dürfte auch am Dienstag gegen die Brasilianer nicht anders werden, die mit Marcelinho Huertas auf einen 41-Jährigen als Starter im Spielaufbau vertrauen.

Routine oder Jugend

Obwohl es interessante junge Basketballer mit Victor Wembanyama an der Spitze gibt, ist Marcelinho beileibe nicht einzige ältere Spieler bei diesem Turnier. Ich finde es ein Stück weit nachvollziehbar, wenn mit Spanien die europäische Vorzeigenation in fast allen Mannschaftssportarten immer noch auf Spieler wie Sergio Llull (36) und Rudy Fernandez (39) vertraut, dem ich seinen unfassbaren Rekord mit jetzt sechs Olympiateilnahmen gönne. Aufgrund des Legendenstatus‘ dieser Akteure ist das nachvollziehbar. Aber ein Verband, die in die Jugendwettbewerben zuletzt so erfolgreich war die Iberer, sollte nicht auf mittelalte Mittelklassespieler wie Alberto Diaz, Dario Brizuela und Xabi Lopez-Arostegui zurückgreifen, die mit ihrer spielerischen Klasse in einem spanischen Team vor zehn Jahren keinen Platz gefunden hätten. Anstelle von solchen Spielern kann man auch Youngstern eine Chance geben. Die spanischen Fußballer haben bei der EM vor einigen Wochen bewiesen, dass man auch erfolgreich sein kann, wenn man jungen Spielern Verantwortung überträgt. 

Durant hebt die USA auf ein anderes Niveau

In meiner Olympiavorschau hatte ich geschrieben, dass ich beim Duell der USA mit Serbien einen knapperen Ausgang als im Testspiel erwarte. Ich hatte mich gewaltig geirrt, am Ende gewann die Mannschaft von Steve Kerr erneut mit 26 Punkten Differenz. Der Grund heißt Kevin Durant. Nachdem der 35-Jährige die komplette Vorbereitung seiner Mannschaft wegen einer Wadenverletzung versäumte hatte, kam er gegen den Vize-Weltmeister von der Bank und legte in der ersten Halbzeit in weniger als neun Minuten 21 Punkte (darunter fünf Dreier) ohne Fehlwurf auf. KD lieferte eine ikonische Performance. Ich hätte nicht gedacht, dass ein einzelner Spieler das Niveau eines so stargespickten Teams noch einmal in diesem Maße anheben kann.

Kochs Nachschlag

Das ist die Seite der easyCredit BBL, und deshalb steht das Turnier der Männer hier auch klar im Vordergrund. Aber nach der großartigen Leistung der Frauen bei ihrem allerersten olympischen Auftritt ist es mir ein Bedürfnis, Lisa Thomaidis und ihrer Mannschaft zu gratulieren. Beim 83:69-Sieg gegen Europameister Belgien gelang es den DBB-Frauen nicht nur, einen sensationellen Sieg einzufahren, sondern auch, die Fans vor den Bildschirmen mit attraktivem Basketball zu begeistern. Jetzt hoffen wir, dass sich die Gehirnerschütterung von Nyara Sabally als nicht allzu schwer erweist. Gute Besserung auch von dieser Stelle!

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei Dyn, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere, Sportdigital und MagentaSport tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag". Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.