RASTA Vechta steht nach einem überzeugenden 89:68-Auswärtserfolg gegen die Basketball Löwen Braunschweig im Viertelfinale des BBL Pokals. Die Gäste führen ab der vierten Spielminute konstant und haben mit dem Guard-Duo Joel Aminu und Tyger Campbell die besten Spieler in ihren Reihen.
Spielverlauf und Wendepunkt: RASTA, das „R“ steht für rennen. Vechta rannte den Löwen zu Beginn gleich mehrmals davon, dank zahlreichen Schnellangriffen setzten sich die Gäste nach sieben Minuten zweistellig ab (8:18). Auch im Halbfeld erspielte sich die Schiller-Truppe gut Würfe, die Braunschweiger hingegen verfehlten im ersten Viertel jeden ihrer sieben Dreier. So behaupteten die Gäste eine zweistellige Führung (16:26).
Mitte des zweiten Durchgangs platzte bei den Löwen der Knoten von außen, doch auch Vechta war treffsicher von Downtown: In den letzten fünf Minuten vor der Pause netzten die Gäste vier Dreier ein, so gingen sie mit einer 48:36-Führung in die Kabine. Ein weiterer Schlüssel: nur drei Ballverluste nach 20 Minuten.
Mit ein paar technischen Fouls und Offensivfouls war im dritten Durchgang nicht ganz so viel Spielfluss zu beobachten, Vechta schadete dies aber nicht. Mit seinem bis dato dritten Dreier schraubte Joel Aminu Ende des Viertels die Führung der Gäste auf 67:50 hoch.
Mitte des vierten Durchgangs kam Braunschweig zwar auf 61:72 heran, dann nahm bei Vechta Tyger Campbell das Heft in der Offensive in der Hand. Bei Braunschweig musste hingegen Jesus Ramirez das Taktikbrett innerhalb von 38 Sekunden zweimal in die Hand nehmen, unzufrieden nahm der Löwen-Trainer innerhalb so kurzer Zeit zwei Auszeiten. Letztlich ohne Erfolg, zweieinhalb Minuten vor Spielende traf Aminu den Dagger-Dreier zum 85:66.
Duell im Fokus: In der vergangenen Saison dürfte Chip Flanigan im Vechtaer Training häufig Joel Aminu verteidigt haben und dabei um viele Blöcke gelaufen sein. Nach seinem Wechsel nach Braunschweig tat dies Flanigan nun auch in einem Pflichtspiel, im ersten Aufeinandertreffen gegen seinen ehemaligen Club hatte Flanigan das Nachsehen: Denn Aminu avancierte mit 25 Zählern zum Topscorer, dabei netzte der Shooting Guard vier seiner sechs Dreier ein. Flanigan holte sich hingegen früh sein zweites Foul ab, fand erst spät seinen Rhythmus und kam auf neun Zähler.
Zahlen, bitte: Vechta verlor lediglich neunmal den Ball und gestattete dem sonst so starken Fastbreak-Team aus Braunschweig nur drei Zähler nach Schnellangriffen. Außerdem ein Schlüssel: Die Gäste trafen 50,0 Prozent ihrer Dreier, die Hausherren nur 22,2 Prozent.
Spieler der Partie: Neben Aminu stach bei Vechta Tyger Campbell heraus, der Point Guard dirigierte das Vechtaer Offensivspiel ohne Ballverlust und legte 20 Zähler sowie sechs Assists auf.
Die Deutschen: Luc van Slooten machte das Beste aus seiner Einsatzzeit von elfeinhalb Minuten und setzte von der Bank mit zehn Punkten (2/2 3P, 4/4 FT), drei Rebounds und zwei Assists Akzente.
Am Rande der Bande tat sich bei Vechta einiges. Während die langzeitverletzten Ryan Schwieger und Isaiah Cozart passen mussten, fehlte auch Justin Robinson: Der Guard war auf Grund der Geburt seines Kindes in die USA geflogen. Zudem stand Grant Sherfield nicht im Kader, mit dem man sich laut Club-Meldung in Gesprächen um eine Vertragsauflösung befinde. Der türkische Club Yalova Belediye Spor hat Sherfields Verpflichtung derweil schon bekanntgegeben. Dafür kehrte Joschka Ferner nach überstandener Erkrankung zurück. Den Löwen fehlte erneut Gavin Schilling (Wadenprobleme), zudem musste Sananda Fru mit einer Knöchelblessur aussetzen, der erst von einer Knieverletzung genesen war.
Wie geht’s weiter: Für die Braunschweiger steht das erste internationale Auswärtsspiel seit 20 Jahren an, am Mittwoch geht es dafür nach Zypern, wo die Löwen im FIBA Europe Cup bei Keravnos BC gastieren. Im Ligabetrieb hat die Ramirez-Truppe am kommenden Wochenende spielfrei. Vechta empfängt am kommenden Samstag die SKYLINERS aus Frankfurt.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.