Die EWE Baskets Oldenburg verpassen den zweiten Auswärtssieg in Folge. Beim 103:85 der Bamberg Baskets liegen die Franken zwischenzeitlich mit 30 Punkten in Führung. Filip Stanic gelingt bei den Gastgebern ein Double-Double.
Spielverlauf und Wendepunkt: Das traditionsreiche Duell zwischen Bamberg und Oldenburg war mit Spannung erwartet worden, denn beide Teams benötigen im Rennen um die Play-In-Plätze (oder mehr) dringend Erfolgserlebnisse. Die Bamberger hatten sich unter der Woche durch einen weiteren Sieg in der European North Basketball League zusätzliches Selbstvertrauen verschafft, die EWE Baskets wiederum hatten in der Vorwoche im neunten Anlauf ihren ersten Auswärtssieg der Saison eingefahren.
Vor 4.493 Zuschauern in der Brose Arena entwickelte sich zunächst ein Duell auf Augenhöhe, mit leichten Vorteilen für die Gäste. Die erholten sich von einem 18:23-Rückstand und sicherten sich in einem offensivfreudigen ersten Viertel einen 27:25-Vorsprung. Im zweiten Abschnitt riss mit einem Mal der Faden bei den EWE Baskets: Sie sahen sich mit starken Hausherren konfrontiert, die einen 32:33-Rückstand binnen kürzester Zeit in ein 53:37 umwandelten. Dieser 21:4-Lauf war für die Gäste ein Schock, von dem sie sich in der Folge im Grunde nie mehr erholten.
Tatsächlich wurde die Begegnung eine Art Schaulaufen der Bamberger, die ihre Führung immer weiter ausbauten, dabei erst die 20-Punkte-Marke erreichten (63:43, 22.) und später sogar mit 30 Zählern in Front lagen (98:68, 37.). Während Bamberg in der Tabelle an den Oldenburgern vorbeizog, erlitten die Oldenburger einen Rückschlag im Rennen um einen Platz, der für die Fortsetzung der Saison über die reguläre Saison hinaus ausreicht.
Duell im Fokus: Der Blick richtete sich unter anderem auf zwei Point Guards. Während Bambergs Ronaldo Segu mit sechs Punkten unter seinem Schnitt blieb, acht Assists gab und sich vier Turnovers leistete, kam Crandall auf elf Zähler (4/12 aus dem Feld) und lieferte sieben Assists – hinzu kamen aber auch sechs Ballverluste. Individuell also Luft nach oben, was Segu angesichts des wichtigen Siegs zweier Teams aus dem engen Tabellenmittelfeld aber deutlich besser akzeptieren konnte.
Zahlen, bitte: Es waren vor allem die Wurfquoten aus dem Feld im Allgemeinen und von der Dreierlinie im Speziellen, die an diesem Abend den Unterschied zwischen den Kontrahenten machten. Bamberg lag sowohl bei der Feldwurfquote (58 gegenüber 41 Prozent) als auch bei den Dreiern (57 gegenüber 26 Prozent) deutlich vorne; für ihre 13 Treffer benötigten die Schützlinge von Trainer Anton Gavel gerade einmal 23 Versuche, die Spieler von Mladen Drijencic trafen elf – und probierten es satte 42-mal.
Rekordverdächtig: Die Fans in der Brose Arena erlebten am frühen Sonntagabend Historisches: Filip Stanic nahm den ersten Dreier in der easyCredit BBL – und versenkte diesen sogleich.
Spieler der Partie: Bambergs Center Stanic war von den Oldenburgern kaum in den Griff zu bekommen. Gegen seinen ehemaligen Kurzzeit-Arbeitgeber (2020) gelangen ihm nicht nur 16 Punkte, sondern auch zehn Rebounds. Dieses Double-Double gelang ihm in der gerade einmal 21:08 Minuten.
Die Deutschen: Neben Stanic trat auch Adrian Petkovic positiv in Erscheinung, der nicht nur sieben Punkte und damit eine neue persönliche Bestmarke erzielte, sondern am Ende auch die 100 für die Gastgeber eintütete. Bei Oldenburg kam Alen Pjanic auf elf Zähler und fünf Rebounds.
Am Rande der Bande: Bei Bamberg setzten erneut die beiden Ex-Oldenburger Karsten Tadda und Kevin Wohlrath aus, die EWE Baskets mussten auf Max DiLeo verzichten.
Wie geht’s weiter: Die Bamberg Baskets empfangen am Mittwoch zum Frankenduell die FIT/One Würzburg Baskets und kämpfen am Wochenende um den Titel beim VIMODROM TOP FOUR um den BBL Pokal 2025; die EWE Baskets Oldenburg sind erst wieder in drei Wochen gefordert, wenn sie bei den MLP Academics Heidelberg antreten.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.
