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Home/Newscenter/Veteranen mit doppelten Revanche-Gelüsten: Meister FC Bayern empfängt Pokalsieger Weißenfels

VorberichteVeteranen mit doppelten Revanche-Gelüsten: Meister FC Bayern empfängt Pokalsieger Weißenfels

16. Mai 2025

Stand: FC Bayern München (1) – SYNTANICS MBC (8) 0-0

Titel: München: Deutscher Meister 1954, 1955, 2014, 2018, 2019, 2024 – Deutscher Pokalsieger 1968, 2018, 2021, 2023, 2024 / Weißenfels: Deutscher Pokalsieger 2025 – FIBA Europe Cup 2004

Die besondere Brisanz: Als sich der SYNTAINICS MBC am Donnerstagabend gegen die EWE Baskets Oldenburg im entscheidenden Duell in den Play-Ins durchgesetzt hatte, war klar: Es kommt zu einer mindestens dreimaligen Neuauflage eines ganz besonderen Aufeinandertreffens, das diese Saison schon so einige Geschichten geschrieben hat. Die Weißenfelser treten gegen den amtierenden Deutschen Meister aus München an, und das ist gleichzeitig ein Schlagabtausch mit umfassender Vorgeschichte, wie ein Blick auf …

die Saisonduelle zeigt: Am 5. Spieltag, und damit beim ersten von bereits drei Duellen dieser Saison, setzte sich der SYNTAINICS MBC vor heimischer Kulisse mit 79:75 (Highlights) durch. Eine Überraschung, keine Frage. Eine weitere, noch erheblich bedeutendere, sollte im Februar folgen: Im Halbfinale um den BBL Pokal gewannen wieder die vermeintlichen Underdogs, diesmal noch knapper beim 95:93 (Highlights). Einen Tag später war der SYNTAINICS MBC – unglaublich, aber wahr – Deutscher Pokalsieger! Heiß her ging es schließlich auch beim jüngsten Vergleich, als die Weißenfelser sich nach dem 88:90 (Highlights unten) als unverdienter Verlierer des Abends sahen. Ihr Protest gegen die Wertung des Spiels wurde allerdings zurückgewiesen. Eines steht fest: Beide Seiten haben ihre Gründe, besonders motiviert in den Wettstreit zu gehen.

Status Quo: Die Bayern konnten unter der Woche regenerieren und den kräftezehrenden Weg ihres Gegners durch die Play-Ins am Bildschirm verfolgen. München hatte sich am letzten Hauptrundenspieltag durch einen überaus knappen 73:72-Erfolg gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg die Hauptrunden-Krone aufgesetzt und besitzt nun den Heimvorteil bis einschließlich einer möglichen Finalserie. Der SYNTAINICS MBC hingegen musste als Achter der regulären Saison Extraschichten einlegen. Zunächst unterlag die Mannschaft von Trainer Janis Gailitis bei ALBA BERLIN mit 78:81, zwei Tage später sicherten sich die Weißenfelser aber doch noch das Playoffticket durch ein 110:95 gegen die EWE Baskets Oldenburg. Für den SYNTAINICS MBC ist es die erste Playoffteilnahme seit 24 Jahren!

Kochs Nachschlag: Auch in der Kolumne von Stefan Koch kommt die Serie München gegen Weißenfels natürlich zur Sprache.

Duelle im Fokus: Zwei Edelschützen werden in altbewährter Manier um die Blöcke jagen, um außen frei zu werden. Münchens Weltmeister Andi Obst erzielte im Schnitt 11,7 Zähler pro Partie und netzte in der Hauptrunde ligaweit die drittmeisten Dreier (88/229, 38,4 Prozent). Sein Gegenüber Spencer Reaves lieferte mit seiner linken Klinke 13,9 Punkte und versenkte die fünftmeisten Distanzwürfe (77/180, 42,8 Prozent). Spannend wird es auch unter den Körben. Bei den Big Men hat der FC Bayern vor allem dank Devin Booker und Weltmeister Johannes Voigtmann einige Argumente auf seiner Seite, auch Elias Harris und Danko Brankovic können wertvolle Impulse liefern. Beim SYNTAINICS MBC müssen neben Power Forward Tyren Johnson insbesondere zwei frühere Münchener dagegenhalten: John Bryant (der 2014 mit Bayern Meister wurde) und Eddy Edigin (der seine Karriere mit 17 Jahren beim FCB-Nachwuchs startete). Zudem bleibt abzuwarten, ob etwas dran ist an den Spekulationen, dass Big Men und Bayern-Schreck Martin Breunig diese Saison doch noch zurückkehren könnte (neben dem 95:93-Siegtreffer im Pokal-Halbfinale hatte Breunig 2019 in München auch mal einen Gamewinner zum 85:84 im Achtelfinale für Bonn reingeackert).

Wiederholen Ty Brewer und der SYNTANICS MBC ihren Pokal-Coup auch im Viertelfinale der Playoffs? (Foto: Andreas Bez)

Als letztes schauen wir in dieser Rubrik auf die Spieler, die in den wichtigsten Momenten den Ball in der Hand haben und einen Wurf kreieren sollen. Bei den Wölfen ist das der 1,97 Meter große Linkshänder Michael Devoe (16,0 PPG, 48,9 FG%, 3,8 APG, 2,1 TOPG), der mit seinen Tempowechseln und Spin-Moves und Fadeaways im Eins-gegen-eins eigentlich immer seinen Wurf loskriegt. In München schauen in solchen Situationen natürlich alle auf die menschliche Kanonenkugel Carsen Edwards (14,9 PPG, 39,4 FG%, 2,0 APG, 2,2 TOPG), allerdings fehlte der letztjährige Finals-MVP in den vergangenen Wochen wegen einer Rückenverletzung. Sollte er nicht wieder fit sein, stellt sich die Frage, wer seinen Job im tiefen Bayern-Kader am besten übernehmen kann.

Rekordverdächtig: Der FC Bayern und der SYNTAINICS MBC sind die ältesten Teams in der easyCredit BBL. In der Bayern-Rotation stehen mit Vladimir Lucic (35 Jahre), Elias Harris (35), Devin Booker (34), Niels Giffey (33), Shabazz Napier (33) und Johannes Voigtmann (32) gleich sechs Akteure jenseits der 30. Die Wölfe haben die Veteranen John Bryant (37), Tyren Johnson (36) Akeem Vargas (35), Martin Breunig (32) und Charles Callison (30) im Kader

Ob Carsen Edwards im Viertelfinale gegen den SYNTAINICS MBC wieder eingreifen kann? (Foto: Andreas Bez)

Der Anführer: Für diese Rubrik führte beim FC Bayern in den letzten Jahren kein Weg an Kapitän Vlado Lucic vorbei, diesmal richten sich aber viele Blicke auf Nick Weiler-Babb, der mit seinem großen Spielverständnis und seiner energischen Verteidigung als Vorbild für die Teamkollegen gilt. Seine defensiven Qualitäten bleiben niemandem verborgen: Sowohl in der EuroLeague, als auch in der easyCredit BBL wurde er zum besten Verteidiger der Saison gewählt. Der deutsche Nationalspieler wird auch gegen den offensivstarken MBC gefordert sein. Bei den Weißenfelsern führt Routinier Charles Callison Regie. Als Starter in allen bisher 36 BBL-Spielen inklusive Play-Ins gibt er als Point Guard die Richtung vor und tritt mit durchschnittlich 10,4 Punkten und 5,4 Assists verlässlich in Erscheinung.

Der X-Faktor: Wenn Ivan Kharchenkov beim FC Bayern München viel Spielzeit erhält, passieren gute Dinge für sein Team. Nachweis gefällig? Aber gern: In den acht Spielen, in denen er im Saisonverlauf die meisten Minuten erhielt, ging seine Mannschaft als Sieger vom Parkett. Der erst 18-Jährige zeigte mehrmals starke Leistungen und sah auch in der EuroLeague oft keinen Grund, sich in irgendeiner Form zurückzuhalten. Auf Seiten des SYNTAINICS MBC wiederum zählt Routinier John Bryant eher zu den Spielern, die mit ihren durchschnittlichen Werten nicht so sehr in Erscheinung treten, aber am Donnerstag gegen die EWE Baskets lieferte er mit 16 Punkten bei sechs von sieben Feldwürfen seine Saisonbestmarke. Nun kehrt er mit dem Wolfsrudel zurück nach München, wo er früher gespielt hat (und auch oft kritisiert wurde) und seine Familie immer noch lebt. Fantastische Argumente für einen Auftritt als X-Faktor!

Die Trainer: Gordon Herbert verkörpert aufseiten der Münchner Erfahrung pur. 2004 war er bereits einmal Deutscher Meister, damals mit Frankfurt. Unvergessen bleibt natürlich der Gewinn der Weltmeisterschaft mit Deutschland im Jahr 2023. Auf dem Weg zur Goldmedaille begegnete er auch seinem Weißenfelser Gegenüber Janis Gailitis, der als Assistenztrainer Lettlands beinahe einen Sieg seines Teams gegen die DBB-Auswahl gefeiert hätte … aber eben nur beinahe:

Am Rande der Bande: Dem SYNTAINICS MBC musste zuletzt auf Martin Breunig (Fingerverletzung) verzichten. Beim FC Bayern fehlte neben Carsen Edwards auch Nationalspieler Oscar da Silva (Innenbandverletzung), für den die Saison beendet erscheint. Edwards hingegen soll laut Sportdirektor Dragan Tarlac im Laufe der Postseason wieder eingreifen, wie er der Münchner Abendzeitung sagte: "Er nähert sich dem Tag, an dem er wieder trainieren kann. Wir hätten ihn gerne im Laufe der Playoffs wieder zurück." Sollte Edwards wieder einsatzfähig sein, muss Gordon Herbert entscheiden, welcher der anderen sechs ausländischen Spieler aussetzen muss (eine Frage, die für Janis Gailitis ausgeschlossen ist, da er nur fünf ausländische Profis im Kader hat).

Anzahl der Pflichtspiele: München hat inklusive EuroLeague und Pokal bereits 71 Partien auf dem Buckel. Bei Weißenfels stehen 39 Spiele in den Büchern.

Zahlen, bitte: Die Münchner kommen pro Partie auf 83,1 Punkte, der SYNTAINICS MBC sogar auf 85,6. Verlassen wollen sich die Schützlinge von Trainer Herbert auf ihre Heimstärke: 15 von 16 Hauptrundenspielen konnten sie vor heimischem Publikum gewinnen. Die Weißenfelser sind allerdings ebenfalls eine Heimmacht: 13:3 lautet die Bilanz in der regulären Saison, der Erfolg gegen Oldenburg war der elfte Pflichtspielsieg am Stück im heimischen Wolfsbau.

Ewige Bilanz: München und Weißenfels standen sich seit 2012 in 25 Partien gegenüber, satte 22 davon gingen an die Bayern.

Die größten Siege: Nach zuvor sieben Niederlagen in Folge gegen die Bayern feierte Weißenfels am 6. März 2016 beim 93:90 den ersten Sieg gegen München. Den höchsten Erfolg fuhr unterdessen der FC Bayern im Oktober 2020 im Pokal-Viertelfinale beim 97:60 ein. Der uneingeschränkt größte Sieg dieses Duells war aber selbstredend der Pokal-Coup des SYNTAINICS MBC auf heimischem Parkett im Februar 2025. Was da so los war, lässt sich hier noch einmal nachvollziehen:

Alte Bekannte: John Bryant wurde mit den Bayern 2014 Meister und 2025 mit den Wölfen Pokalsieger. Niels Giffey und Akeem Vargas spielten von 2014 bis 2018 vier Jahre zusammen in Berlin. Eddy Edigin startete seine Karriere mit 17 Jahren bei den Bayern im Nachwuchs und lief in der Saison 2021/22 zusammen mit Justus Hollatz für Hamburg auf.

Weise Worte: „Leider war heute nur ein Team auf dem Feld, das in der ersten Halbzeit gekämpft hat“, sagte Bayern-Trainer Gordon Herbert nach dem Sieg in letzter Minute gegen Ludwigsburg. „Wir waren da absolut erbärmlich und peinlich, wir haben Korbleger auf Korbleger abgeben, ohne Widerstand.“ Janis Gailitis hatte nach dem Erfolg gegen Oldenburg logischerweise ganz andere Laune: „Ich freue mich für die Organisation, für die Fans und für die gesamte Stadt. Dies ist ein Erfolg für die Geschichtsbücher. Vielen Dank für die Unterstützung. Mit der Playoff-Teilnahme haben wir unser zweites ehrgeiziges Saisonziel erreicht.“

Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag ab 19.45 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Florian Pertsch, Sebastian Meichsner moderiert. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans und bietet übrigens einen vergünstigten Playoff-Pass an, alle Details zu dem Angebot gibt es hier. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League, des FIBA Europe Cups und der amerikanischen Collegeliga NCAA aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.