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Kochs NachschlagVorschau auf die Halbfinals: München, Würzburg, Berlin und Chemnitz - Wer kommt wie ins Finale um die Deutsche Meisterschaft?

27. Mai 2024
Die Viertelfinalserien liegen hinter uns und obwohl keine in ein entscheidendes fünftes Spiel ging, boten sie viel Drama. Der Overtime-Auftaktsieg der auf den letzten Drücker in die Playoffs eingezogenen Ludwigsburger beim Meisterschaftsfavoriten in München war die Highlight-Partie der ersten Runde. Wenn ich aber eine Serie hervorheben müsste, wäre es das Duell zwischen Ulm und Würzburg. Der mit voller Kapelle angetretene Titelverteidiger unterlag einem Kontrahenten aus Unterfranken, der den Liga-MVP Otis Livingston II schon in der Auftaktbegegnung für den Rest der Playoffs verloren hatte, aber in den Heimspielen von einer unglaublichen Stimmung getragen wurde.

Die Viertelfinalserien liegen hinter uns und obwohl keine in ein entscheidendes fünftes Spiel ging, boten sie viel Drama. Der Overtime-Auftaktsieg der auf den letzten Drücker in die Playoffs eingezogenen Ludwigsburger beim Meisterschaftsfavoriten in München war die Highlight-Partie der ersten Runde. Wenn ich aber eine Serie hervorheben müsste, wäre es das Duell zwischen Ulm und Würzburg. Der mit voller Kapelle angetretene Titelverteidiger unterlag einem Kontrahenten aus Unterfranken, der den Liga-MVP Otis Livingston II schon in der Auftaktbegegnung für den Rest der Playoffs verloren hatte, aber in den Heimspielen von einer unglaublichen Stimmung getragen wurde.

FC Bayern München (1) – Würzburg Baskets (5)

Der Rückblick: Nach der bereits angesprochenen Niederlage zum Serienstart nahmen die Bayern den Kampf an und setzten sich mit 3:1 gegen Ludwigsburg durch. Es waren klassische Arbeitssiege mit überschaubarem spielerischem Glanz. Die Würzburger gingen als Außenseiter in den Vergleich mit Ulm und schienen nach dem Ausfall ihres Schlüsselspielers auf verlorenem Posten zu stehen. Dass die Mannschaft von Sasa Filipovski den Meister trotzdem aus dem Rennen warf, darf als eine der größten Playoff-Überraschungen der vergangenen Jahre gelten.

Der Ausblick: Die Würzburger müssen mit Carsen Edwards die erste Münchner Offensivoption kontrollieren. Für diese Aufgabe drängt sich Javon Bess als Defensivspieler des Jahres förmlich auf. Bei den Bayern fehlten zuletzt Nick Weiler-Babb und Sylvain Francisco, was zu einem Engpass auf der Spielmacherposition führte. Aber während Pablo Laso dank Isaac Bonga trotzdem Leandro Bolmaros Spielzeit managen kann, muss Darius Perry in Abwesenheit von Livingston durchspielen, wenn er nicht in Foulprobleme gerät. Durch die Verletzung von Julius Böhmer im letzten Viertelfinalspiel ist die Würzburger Personaldecke auf den Außenpositionen noch dünner geworden. Die Münchner können dort attackieren, aber auch am Brett, wo Serge Ibaka die Foulanfälligkeit von Owen Klassen und Max Ugrai ausnutzen könnte. Auch wenn Sasa Filipovski ganz klar auf Mann-Mann-Verteidigung setzt, wäre es angesichts der Gesamtkonstellation eine Überlegung wert, hier und da einmal eine Zone oder eine gemischte Verteidigung einzustreuen.

ALBA BERLIN (2) – NINERS Chemnitz (3)

Der Rückblick: Die Berliner erledigten ihre Hausaufgaben gegen Bonn souverän und professionell. Angesichts der vielen angeschlagenen Spieler war es auf jeden Fall von Vorteil, als einziges Team per Sweep ins Halbfinale einzuziehen. In der Chemnitzer Serie gegen Vechta waren die Ausfälle ein großes Thema. NINERS-Spielmacher Kaza Kajami-Keane bestritt nur eine einzige Begegnung, Tyler Ongwae fehlte zuletzt angeschlagen, und Aher Uguak war für die zweite Partie gesperrt. Der starke Aufsteiger musste teilweise auf Tommy Kuhse, Ryan Schwieger und Joel Aminu verzichten. Am Ende setzten sich die Sachsen dank ihrer physischen Verteidigung durch.

Der Ausblick: Die Defense ist der Erfolgsgarant der NINERS, die noch kein Spiel verloren haben, wenn sie dem Kontrahenten 80 oder weniger Zähler gestatteten. Schaut man sich die Werte seit April an, wird aber deutlich, dass die Berliner aktuell auf einem ähnlich hohen Niveau verteidigen. Die Chemnitzer switchen viel, wodurch sie die Ballbewegung, die ein wichtiges Plus der Berliner Offensive darstellt, eindämmen könnten. Rodrigo Pastore könnte außerdem seinen Big Man Jonas Richter phasenweise mit einer Spezialaufgabe gegen den toughen 1-1-Flügel Sterling Brown oder den gegen Bonn extrem treffsicheren Edelschützen Matt Thomas betrauen. Offensiv sollte Hauptrunden-Topscorer Kevin Yebo im Vergleich zum Viertelfinale draufpacken. Bei Berlin heißt der X-Faktor Louis Olinde, der nach seiner Pause gegen Bonn immer besser in Rhythmus gekommen ist. Ganz wichtig wird sein, dass die Schützlinge von Israel Gonzalez die Physis der Chemnitzer annehmen. Ich denke, dass sie dafür bereit sind.

Kochs Nachschlag

Diese Serie verspricht auf dem Papier die spannendere zu werden. Ich tendiere leicht zu den Berlinern, die in den vergangenen Wochen trotz der angespannten Personallage sehr erfolgreich agiert haben. Ich gewinne den Eindruck, dass die Mannschaft nach dem Erstrundenaus im letzten Jahr gegen Ulm den Fokus hat, es jetzt unbedingt besser zu machen. Zudem liegt der Heimvorteil bei Johannes Thiemann und Co. Chemnitz wird den Berlinern aber einen harten Kampf liefern. Den erwarte ich auch von den Würzburgern, denen aber im Gegensatz zu den Sachsen die personellen Mittel fehlen dürften, um den Favoriten ernsthaft ins Wanken zu bringen. Aber ich sollte vorsichtig sein, nachdem ich im Viertelfinale von den Franken schon einmal eines Besseren belehrt wurde!

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei Dyn, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere, Sportdigital und MagentaSport tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag". Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.