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Home/Newscenter/Der Meister von 2024 gegen den Meister von 2023: Bayern oder Ulm – wer holt sich diesmal den Titel?

VorberichteDer Meister von 2024 gegen den Meister von 2023: Bayern oder Ulm – wer holt sich diesmal den Titel?

14. Juni 2025
Mit dem FC Bayern München und ratiopharm ulm stehen sich in den BBL-Finals nicht nur die beiden besten Teams der Hauptrunde gegenüber, sondern auch die Meister der vergangenen zwei Jahre. Die Bayern sind der Titelverteidiger, die Ulmer holten 2023 den Titel – ihren ersten, bei dem sie zudem die Münchener im Halbfinale per Sweep ausgeschaltet hatten. Dass nun diese beide Teams um den Titel 2025 kämpfen, macht die besondere zu einer besonders sportlichen Brisanz.

Stand: FC Bayern München (1) – ratiopharm ulm (2) 0-0

Titel: München: Deutscher Meister 1954, 1955, 2014, 2018, 2019, 2024 – Deutscher Pokalsieger 1968, 2018, 2021, 2023, 2024 / Ulm: Deutscher Meister 2023 – Deutscher Pokalsieger 1996

Die besondere Brisanz: Mit dem FC Bayern München und ratiopharm ulm stehen sich in den BBL-Finals nicht nur die beiden besten Teams der Hauptrunde gegenüber, sondern auch die Meister der vergangenen zwei Jahre. Die Bayern sind der Titelverteidiger, die Ulmer holten 2023 den Titel – ihren ersten, bei dem sie zudem die Münchener im Halbfinale per Sweep ausgeschaltet hatten. Dass nun diese beide Teams um den Titel 2025 kämpfen, macht die besondere zu einer besonders sportlichen Brisanz.

Die Historie spricht dabei für die Bayern. Denn die vergangenen sieben Finals-Duelle zwischen dem Ersten und Zweiten der Hauptrunde gingen allesamt an den Ersten; so auch in der vergangenen Saison, als die Bayern gegen Berlin gewannen. Zuletzt gewann in der Saison 1989/90 ein Zweiter eine Finalserie gegen den Ersten (Leverkusen gegen Bayreuth).

Status Quo: Die Bayern haben zwei Tage mehr Zeit, sich zu erholen, die Münchener schalteten im Halbfinale die MLP Academics Heidelberg mit 3-1 aus – mussten beim 94:82-Erfolg im vierten Spiel aber durch eine Verlängerung. Die Ulmer mussten gegen die FIT/One Würzburg Baskets über die volle Distanz von fünf Partien, im entscheidenden Spiel setzten sie sich zu Hause mit 91:84 durch – zu dem Karim Jallow im Dyn-Interview sagte: „Game five hat sich von der Stimmung her angefühlt wie die Finals gegen Bonn.“

Der Anführer: Mit 18 Punkten, neun Rebounds und drei Assists führte Karim Jallow die Ulmer zum Sieg und in die Finals, damit avancierte der Flügelspieler im dritten Spiel nacheinander zum Ulmer Topscorer. Jallow war ligaweit der zweiteffektivste Akteur der Halbfinals, der 28-Jährige hat sich durch ein facettenreicheres Offensivspiel und eine gewohnt starke Verteidigung zum Anführer auf dem Parkett aufgeschwungen. Auf der Gegenseite geht Vladimir Lucic seit 2016 voran – und wird das in München auch zwei weitere Spielzeiten lang tun. „Die Verhandlungen mit ihm haben fünf Minuten gedauert. Er hat gesagt: ,Ich bleibe. Was kann ich verdienen? Das? Okay. Wie kann ich helfen?' Solche Spieler brauchen wir“, sagte Marko Pesic im teaminternen Podcast zur Verbundenheit von Lucic. In dieser Saison war dem 35-Jährigen das gehobene Alter durchaus anzusehen, doch pünktlich zu den Playoffs agiert Lucic wieder auf hohem Niveau: Beim Sieg im dritten Viertelfinalspiel gegen Weißenfels avancierte er zum Topscorer, mit 22 Punkten stemmte er sich gegen die Halbfinal-Auftaktniederlage gegen Heidelberg – Lucic ist der effektivste Münchener Spieler der Playoffs.

Duelle im Fokus: Ulms Nachwuchsduo Ben Saraf und Noa Essengue will dorthin, wo Münchens Shabazz Napier und Jack White schon waren: in die NBA. Mit 354 NBA-Einsätzen hat Napier die meisten in der gesamten Liga vorzuweisen, White gewann 2023 mit den Denver Nuggets die NBA-Meisterschaft. Saraf und Essengue dürfen sich gute Chancen ausrechnen, in wenigen Tagen in der NBA-Draft gezogen zu werden, Essengue wird im aktuellen Mock-Draft von ESPN sogar an zwölfter Position gesehen. Der Traum von der NBA könnte beim Traum vom Titel aber in gewisser Weise hinten anstehen: Denn bei der Draft vor Ort sein könnten Saraf und Essengue nach aktuellem Stand nicht, falls die Finals in einem fünften Spiel entschieden werden würden. Zurück im Hier und Jetzt haben der 19-jährige Saraf und der 18-jährige Essengue bewiesen, dass sie ein Team als Teenager schultern können. Saraf trifft in Napier auf einen abgezockten Veteranen von 33 Jahren, der mit 16,8 Punkten im Schnitt bester Münchener Scorer im Halbfinale war. Essengue bekommt es in White zwar mit einem NBA-Champion zu tun, welcher aber eher als Hustler statt als Scorer auftritt.

Apropos Scoring: In Münchens Andi Obst sowie Ulms Justinian Jessup und Alfonso Plummer stehen drei Flügelspieler auf dem Parkett, die sich in erster Linie als Dreierexperten definieren – doch zuletzt wollte der Wurf nicht so recht fallen. Obst versenkt nach 38,3 Prozent in der Hauptrunde in den Playoffs bisher nur 30,3 Prozent, beim 23:2-Lauf im dritten Spiel gegen Heidelberg war der Weltmeister aber mit zwei Dreiern nacheinander zur Stelle. Plummer traf im Halbfinale nur 15,0 Prozent von Downtown, nachdem es im Viertelfinale immerhin 38,5 Prozent gewesen sind; ähnlich verhält sich die Formkurve bei Jessup (30,8 3P% im Halbfinale; 43,8 3P% im Viertelfinale). Bei welchem Schützen platzt endgültig der Knoten um die Wurfhand?

Andi Obst sucht aktuell noch nach seiner bewährten Präzision aus der Distanz, Tobias Jensen hat sich zum X-Faktor seiner Ulmer entwickelt. (Foto: Harry Langer)

Der X-Faktor: Ob Napier als Spielaufbau oder Obst als Schütze, die Ulmer haben in Tobias Jensen einen Defensivexperten, der unterschiedliche Aufgaben übernehmen kann. Der 21-Jährige hat sich in dieser Spielzeit so stark entwickelt, dass er seit Ende Februar in der Startformation steht. Offensiv trifft Jensen konstant seinen Dreier und kann auch den Spielaufbau übernehmen. Mit 1,98 Metern bringt Jensen eine gute Größe mit, die Bayern haben in Justus Hollatz auch einen großgewachsenen Guard (1,95). In der Guard-Riege um Napier, Obst sowie dem derzeit verletzten Carsen Edwards und Nick Weiler-Babb als dem besten Verteidiger der Liga mag Hollatz hinten anstehen müssen, im dritten Halbfinalspiel gegen Heidelberg bewies der 24-Jährige aber, dass auch er vorangehen kann (12 PTS, 5 AST).

Die Trainer: Münchens Gordon Herbert oder Ulms Ty Harrelson werden nach Pablo Laso (München 2024), Anton Gavel (Ulm 2023) und Israel Gonzalez (2022) der vierte BBL-Headcoach in Serie, der in seinem ersten Jahr bei seinem Klub Deutscher Meister wird. Zusammen mit Dejan Radonjic (München 2018, im April Sasa Djordjevic abgelöst), Andrea Trinchieri (Bamberg 2015), Luka Pavicevic (Berlin 2008), Sasa Obradovic (Köln 2006) und Emir Mutapcic (Berlin 2001) gab es das damit in den vergangenen 25 Jahren insgesamt acht Mal. Herbert und Harrelson waren vor ihren Stationen in München bzw. Ulm schon erfolgreich – auf unterschiedlichen Ebenen. Als Bundestrainer avancierte Herbert nach EM-Bronze 2022 mit dem WM-Triumph 2023 zu „Golden Herbert“, Harrelson führte RASTA Vechta 2023 zum Aufstieg in die Beletage und 2023/24 direkt in die Playoffs.

Gordon "Golden" Herbert strebt mit seinen Münchnern den Titelgewinn an. (Foto: Steffen Eirich)

Am Rande der Bande: Die Ulmer haben in Tommy Klepeisz und Isaiah Roby zwei langzeitverletzte Spieler, bei den Bayern zog sich Elias Harris im Halbfinale gegen Heidelberg eine schwere Knieverletzung zu und wird in den Finals nicht mehr zum Einsatz kommen. Oscar da Silva (Knieverletzung) stand zuletzt am 27. Februar auf dem Parkett, Carsen Edwards (Rückenverletzung) am 15. April.

Anzahl der Pflichtspiele: München: 78 / Ulm: 59

Zahlen, bitte: Es stehen sich die wahrscheinlich tiefsten bzw. ausgeglichensten Teams der Liga gegenüber. Bei den Bayern weisen elf Spieler eine durchschnittliche Einsatzzeit zwischen 19:17 und 25:06 Minuten auf, bei Ulm sehen elf Akteure eine Einsatzzeit zwischen 15:07 und 27:53 Minuten pro Spiel (in Klepeisz und Roby bei Ulm sowie da Silva und Edwards bei den Bayern fehlen aktuell aber jeweils zwei Spieler verletzt). Bei den Ulmern punkten in den Playoffs fünf Akteure zweistellig (und das zwischen 10,0 und 13,9 PPG), bei den Bayern immerhin vier (zwischen 10,0 und 13,0 PPG).

Während die Ulmer mit einer Quote von 38,6 Prozent das beste Dreierteam der Hauptrunde waren, zeigen sich die Bayern in den Playoffs am treffsichersten aus der Distanz (37,3 3P%). Die Ulmer haben in der Endrunde kollektiv ihren Touch verloren (31,2 3P%).

Die Saisonduelle: Beide Mannschaften gewannen ihre Heimspiele. Mitte März setzten sich die Bayern in ihrem Wohnzimmer mit 70:62 durch (Highlights), in einer offensiv ausbaufähigen Partie legte Johannes Voigtmann (10 PTS, 10 REB) ein Double-Double auf. Anders verlief das Rückspiel in Ulm drei Wochen später, beim 109:94-Sieg der Schwaben war Offensivfreude angesagt, die Ulmer knackten damals zum fünften Mal nacheinander in ihrem Wohnzimmer die Marke von 100 Zählern. Alfonso Plummer lief in 17 Minuten mit 29 Punkten (7/9 Dreier) heiß.

Ewige Bilanz: 24 der 38 Duelle seit 1988/89 sind an die Bayern gegangen ...

Bisherige Playoff-Serien: … doch die bisher einzige Playoff-Serie entschieden die Ulmer für sich, auf dem Weg zum Meistertitel 2023 schalteten sie die Bayern im Halbfinale per Sweep aus. Das dritte Spiel ging mit 104:102 nach Verlängerung an Ulm.

Die größten Siege: Ein Jahr danach revanchierten sich die Bayern auf großer Bühne, durch einen 81:65-Endspielerfolg im Pokal-Finale krönten sich die Münchener im Februar 2024 zum Pokalsieger. Auch drei Jahre zuvor gewannen die Münchener den Pokal, im Halbfinale setzten sie sich mit 104:102 gegen Ulm durch – und das nach zweifacher Verlängerung.

Alte Bekannte: Bei Ulm haben Nelson Weidemann und der gebürtige Münchener Karim Jallow eine Vergangenheit in der bayrischen Landeshauptstadt, bei den Bayern lief Andi Obst für die Ulmer auf. Von 2019 bis 2021 trug Obst das Ulmer Trikot, ehe er im Anschluss zu den Bayern wechselte. Weidemann und Jallow standen im Nachwuchsprogramm der Münchener, bei den Profis schafften sie aber nicht den Durchbruch, womit beide ausgeliehen wurden, Weidemann gleich mehrmals. So spielte Jallow beim Meistertitel 2018 mit den Bayern nur eine kleine Rolle. Weidemann kehrte zur Saison 2023/24 nach München zurück, kam dort aber nicht über 20 Ligaeinsätze und eine Spielzeit von durchschnittlich zehn Minuten hinaus, womit er im vergangenen Sommer München in Richtung Ulm verließ. Weidemann und der verletzte Elias Harris kennen sich aus einer gemeinsamen Saison in Bamberg (2019/20).

Im Blick des Bundestrainers sind die Finals auch deshalb, weil sich in den beiden Teams Spieler mit insgesamt 470 DBB-Länderspieleinsätzen finden: Bei Bayern sind dies Johannes Voigtmann (121 Länderspiele), Niels Giffey (118), Andi Obst (79), Justus Hollatz (45), Elias Harris (36), Nick Weiler-Babb (22) und Oscar da Silva (15), bei Ulm Karim Jallow (18), Nelson Weidemann (8) und Philipp Herkenhoff (8). Mal sehen, wie viele Akteure Alex Mumbru in seinen EM-Kader berufen wird …

Meilensteine: Münchens Vladimir Lucic steht in den Finals vor zahlreichen möglichen BBL-Meilensteinen: Ihm fehlen 31 Punkte bis 2.500, 23 Rebounds bis 1.000, 14 Defensiv-Rebounds bis 800, neun Offensiv-Rebounds bis 200 und 20 getroffene Feldwürfe bis 800. Weitere Teamkollegen streben runde Werte an: Nick Weiler-Babb fehlen acht Rebounds bis 750, Niels Giffey zwei Offensiv-Rebounds bis 300, Devin Booker zwölf Offensiv-Rebounds bis 300 und schließlich Johannes Voigtmann 13 Offensiv-Rebounds bis 250.

Vladimir Lucic (links) winken in den Finals diverse persönliche Meilensteine. (Foto: Steffen Eirich)

Bei den Ulmern gibt es nach aktuellem Stand fünf Akteure, die besonderen Zahlen entgegenstreben: Justinian Jessup fehlen drei Dreier bis 100, Philipp Herkenhoff vier Spiele bis 200, Karim Jallow 58 Rebounds bis 1.000, Ben Saraf 44 Punkte bis 500 und Noa Essengue 74 Zähler ebenfalls bis 500.

Sonstiges: In München und Ulm treffen die beiden Teams mit den Spielern mit den meisten NBA-Einsätzen unserer Liga aufeinander. Bei den Bayern sind dies Shabazz Napier (354), der verletzte Carsen Edwards (75), Nachverpflichtung Jack White (21) und der verletzte Elias Harris (2), bei Ulm der verletzte Isaiah Roby (151) und Nachverpflichtung Nate Hinton (38).

M/W/D – German Basketball is mad sexy: München und Ulm stehen sich also hierzulande in den Finals gegenüber, doch auch andernorts haben es Spieler, die mit beiden Teams sympathisieren, in eine Endspielserie geschafft: wie in Frankreich, wo sich der ehemaliger Münchener Guard Maodo Lo und der ehemaliger Ulmer Center Daniel Theis duellieren werden. Oder wie in der Adriatic League, wo sich Isaac Bonga mit Partizan Belgrad jüngst zum Champion gekrönt hat. Oder wie in der NBA, wo Isaiah Hartenstein, seit ein paar Wochen Investor des Ulmer Programms, mit den Oklahoma City Thunder nach dem Titel greift. All das bestätigt mal wieder auch, wie verdammt sexy deutscher Basketball doch ist.

Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Sonntag ab 17:30 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Chris Schmidt, es moderiert Sebastian Meichsner. Als Experte ist Patrick Femerling am Mikro. Außerdem überträgt der Bayrische Rundfunk die Partie ab 18. Uhr hier im Livestream, Kommentator ist Florian Weber.

Dyn ist das Zuhause der Basketballfans und bietet übrigens einen vergünstigten Playoff-Pass an, alle Details zu dem Angebot gibt es hier. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League, des FIBA Europe Cups und der amerikanischen Collegeliga NCAA aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.